Finnewanderweg

Fernwanderweg

Wegbeschreibung 

Die Etappe zwischen Rastenberg und Eckartsberga ist hier beschrieben.

Länge: ca. 18 km
Dauer: ca. 4 Stunden
Ausrüstung: festes Schuhwerk 
Schwierigkeitsgrad: schwer
Streckenprofil:
gut begehbare und naturbelassene Wald- und Feldwege
Barrierefreiheit: nein
Markierung: rotes Dreieck auf weißem Grund
Start: Parkplatz am Waldschwimmbad


Der Finnewanderweg ist mit 91,7 km Länge ein Fernwanderweg in Mitteldeutschland.

Von Weißenfels in Sachsen-Anhalt entlang des Saale-Unstrut-Tales führt er über den Kamm der Finne sowie der Hohen Schrecke bis zum Durchbruchstal der Unstrut in Sachsenburg in Thüringen, welches auch als Thüringer Pforte bekannt ist.

Dort wird der als Hainleitewanderweg mit der gleichen Markierung (rotes Dreieck auf weißem Grund) fortgeführt.

Ein Teilstück des Finnewanderweges kann im Gebiet von Rastenberg auch als Rundwanderweg gegangen werden.


Von Sachsenburg aus startend erreicht der Wanderweg aus Richtung des Lerchenbergs Rastenberger Territorium. Weiter geht es durch den Heidegrund sowie über den Campingplatz hinterm Waldschwimmbad ins Mühltal und von dort aus zum großen Parkplatz.

Hier teilt sich der Wanderweg in zwei Varianten.

Durch diesen Umstand kann der Finnewanderweg im Gebiet von Rastenberg auch als Rundwanderweg gegangen werden.

Während der eine Teil … das Tiefe Tal erreicht, verläuft die andere Route am Rastenberger Waldschwimmbad vorbei durch das liebliche Mühltal hinein in die Stadt. Der Weg passiert hier den Rastenberger Markt mit dem historischen Rathaus.

RATHAUS. 1565 erfolgte der Bau des Rathauses, welches jedoch in den Wirren des 30-jährigen Krieges (1618-1648) im Jahre 1637 neben vielen Wohn- und Wirtschaftsgebäuden niederbrannte. Die Gebäude waren zu dieser Zeit noch mit Stroh eingedeckt, somit konnten sich Feuersbrünste in kürzester Zeit entwickeln. Im selben Jahr wurde das Rathaus an gleicher Stelle wieder errichtet. Das Kellergewölbe und der Mittelbau gehören zu den ältesten Bauwerksteilen.

Im Inneren lassen sich Wandgemälde zu Rastenbergs Geschichte bewundern.

Wir folgen der Ritterstraße und Untertorstraße bis zum ehemaligen Untertor, hier führt linker Hand der Aufstieg in den Wald zur Ulrichs Ruh. Bei guter Sicht belohnt ein schöner Blick bis zum Ettersberg bei Weimar mit dem Glockenturm als Teil der Mahn- und Gedenkstätte Buchenwald. Davor liegen Buttstädt und Hardisleben im Thüringer Becken.

Der Weg führt weiter in den Wald, neigt sich zum Pfafftal und geht hinter dem Buttstädter Steinbruch rechts aufwärts. Nachdem die Höhe erreicht ist, biegt der Weg links ab und mündet auf die Kirchenallee (Tauhardter Straße). Von hier bietet sich ein schöner Blick über die ehemaligen Viehweiden.

Man folgt der festen Forststraße etwa 10 m nach links. Hier biegt der Finnewanderweg rechts in einen Waldweg ein.
Nach kurzer Zeit geht es nach links und allmählich hangabwärts. Dabei überqueren wir den Bahndamm der Anschlussbahn zum ehemaligen Rastenberger Kalischacht. Durch eine kleine Senke gelangen wir auf eine Waldstraße, wir sind im Tiefen Tal. Rechts liegen die Forellen- und Karpfenteiche. Nun folgen wir der Straße nach links. Der Harschbach ist eine Weile unser Begleiter.

Das Tiefe Tal bietet viele botanische Besonderheiten. Möchte man die größte und schönste Eiche des Finnewaldes sehen, biegt man in Höhe des Viaduktes von der Straße nach rechts ab und folgt einem schmalen verborgenen Pfad. Nach kurzer Zeit erreicht man die Brauteiche.

TIEFES TAL. Dieses Gebiet mit seinen Eschen, Eichen und Erlen bildet einen typischen Auenwald. Dieser wurde 1983 zum Flächennaturdenkmal ernannt. Damit sind die noch ursprüngliche Mäanderbildung des Harschbaches und der Auenwald selbst unter besonderen Schutz gestellt.
Sehr reizvoll ist diese Wanderung im Frühjahr, wenn überall das junge Grün hervorbricht und die geschützten Waldgoldsterne, Märzenbecher und Schlüsselblumen blühen.

DIE BRAUTEICHE im Tiefen Tal in Rastenberg zählt zu den ältesten und schönsten Bäumen Thüringens. Ihr Umfang – gemessen in einem Meter Höhe – beträgt etwa sechs Meter, der Durchmesser etwa zwei Meter. Ihr Alter wird auf über 400 Jahre geschätzt.

Der Name lässt die Vermutung an einen alten Brauch aufkommen.
Es heißt:
Junge Mädchen, welche in der Osternacht den Baum aufsuchten, auf dem Wege zur Brauteiche an ihren heimlichen Geliebten dachten, die Eiche umtanzten und aus einer nahe gelegenen Quelle Osterwasser schöpften und in Krügen mit nach Hause nahmen, bekommen ihren Traummann.

Die Straße beschreibt nun einen großen Bogen, wir überqueren den Harschbach und wenden uns nach links, weiter geht es auf einem Pfad am Hang entlang.
Hier verlief einst der Grenzweg zwischen Sachsen-Weimar-Eisenach und dem Königreich Preußen. Auf dieser Wanderung trifft man noch auf mehrere Steine, die diese Grenze zeichneten. Wenn der Weg sich teilt, orientiert man sich nach links und kommt nach 600 bis 700 m an den Rand des Waldes. Nun geht es auf einem Feldweg entlang, bis das Feld nach rechts gequert wird. Am Saume des Waldes verläuft der Wanderweg bis zur Straße, die von Marienroda nach Braunsroda führt. Die Kreuzung, mit dem Abzweig nach Herrengosserstedt, wird geradeaus auf den befestigten Weg überquert. Der Weg führt links am ehemaligen Vorwerk Herrengosserstedt vorbei und folgt einer Allee Kirschbäumen, die wieder bis zum Waldrand führt.

Wir gehen im Wald weiter in Richtung Marienthal. Nach einiger Zeit erreichen wir einen schönen Waldweg, der sich in sanften Windungen an einem Hang entlangschlängelt. Jetzt gibt es links auf einer Anhöhe die zerfallenen Mauern eines allen Friedhofes zu sehen und im Grund liegen die Fischteiche. Im Volksmund wird diese Gegend Bachschlappe genannt.

Im Auftrag der Familie Münchhausen das Schloss Marienthal 1730 in der Nähe des abgerissenen Klosters errichtet. Die Parkmauer umgehen wir rechts auf einem schmalen Pfad. Dieser führt uns zu einem Weg, welchem wir folgen, bis er eine Landstraße überquert. Weiter gehen wir auf einem Waldweg, der der anfangs leicht bergab und dann aufwärts geht.

Am Ende des Waldes betreten wir eine kahle Fläche, das ist der Orauberg, der nach rechts steil abfällt.
Von hier hat man eine gute Fernsicht zu den Höhen bei Weimar, aber auch des Thüringer Waldes. Kurz vor Eckartsberga, mit einem schönen Blick zur Eckartsburg, führt der Weg abwärts und mündet auf den alten Friedhof. Von hier ist es nicht mehr weit bis zur Eckartsburg, das Ziel dieser Etappe.

Auf dem nächsten Abschnitt führt uns der Finnewanderweg über Bad Sulza zum Etappenziel „Himmelreich“.