Riesengrab


Sage vom Riesen Botho

Bevor die Burg erbaut wurde, trieb Botho in den mächtigen Wäldern der Finne das Waidwerk. Begleitet von seinen Rüden, erschlug er den Bär und den Eber. Wilde Sitten hielten ihn in den Forsten, fern vom Verkehr mit anderen.

Nur ein Mönch des Klosters Memleben, Bruder Hilarius, der in der Kapelle Enis bei Teutleben einige Male Messen las, gewann das Wohlwollen des Nimrods, welcher dann bei der Begegnung zu den Füßen des Mönches gebeugt, dessen Segen empfing, während die Rüden im Kreise gelagert, nicht mehr das scharfe Gebiss, sondern nur die blutrote Zunge zeigten.

Botho starb, von einem vom Sturm gebrochenen Aste einer tausendjährigen Eiche getroffen, und das Riesengrab deckte seine Gebeine.

In gewissen Nächten aber schleppen die feurigen Rüden des feurigen Sargs des Jägers nach dem Schwabenberge, wo der Mönch, ein freundlicher Greis mir Silberbart, Kutte und Strick um den Leib, ein großes Buch unter dem Arme, noch am hellen Mittage von Sonntagskindern gesehen wird.

(Quelle: Sammlung Heimatverein Rastenberg/ Chronik Pfarrer Junkelmann)

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