Drei Kreuze

Rundwanderweg

Wegbeschreibung 

Länge: ca. 8,5 km
Dauer: ca. 3 Stunden
Ausrüstung: festes Schuhwerk 
Schwierigkeitsgrad: mittel
Streckenprofil:
gut begehbare und naturbelassene Wald- und Fußwege
Barrierefreiheit: nicht barrierefrei
Markierung: gelbes Kreuz auf weißem Grund
Start: Rathaus, siehe Text


KURZBESCHREIBUNG

Der Weg führt am Ratsweinberg und am Steinbruch vorbei in einen schönen Misch-Hochwald.

Neben der Natur bilden die „Drei Kreuze“ einen besonderen Höhepunkt auf der Rundwanderung.

Im weiteren Verlauf der Wanderung kommt man am Areal des ehemaligen Kalischachtes Rastenberg vorbei.

Durch das Krahntal geht es bergab zurück nach Rastenberg. Auf dem letzten Streckenabschnitt, im schönen Mühltal, liegt das Rastenberger Waldschwimmbad. Hier sollte man während der Saison unbedingt einen Zwischenstopp einplanen.

Der Einstieg in die Wanderung kann ohne Probleme von anderen Punkten erfolgen.

Empfohlene Ausgangspunkte:
großer Parkplatz am Waldschwimmbad (im Waldbad ist während der Saison eine Gaststättenbesuch vor oder nach der Wanderung möglich), Spielplatz Ecke Hinter der Burg/Amselweg


Wir beginnen mit der Wanderung am Rathaus und gehen in der Ritterstraße entlang bis zum steilen Aufstieg zur Almose. Nach etwa 30 m biegen wir rechts ab, der Weg führt am Fuße des Ratsweinberges entlang, bis er nach ca. 200 m den Waldrand erreicht. Im Wald angekommen zeigt sich links ein großer Taleinschnitt – der Zugang zu einem ehemaligen Steinbruch. Unser Weg führt aber weiter geradeaus, durch einen Hochwald mit schönen Eichen- und Buchenbestand, immer der Wegmarkierung folgend. Ist die Steigung absolviert, halten wir uns rechts und erreichen über einen schmalen Fahrweg die Kreuzspende, links von uns befindet sich die Almose.

ALMOSE. Der Name Almose hat mit Almosen, die man Bettlern gab, nichts zu tun. Ein mittelalterlicher Stadtschreiber wusste bei der Eintragung in das Register mit dem germanischen Begriff „Almende“ – als Almende Land bezeichnete man im frühen Mittelalter eine von allen genutzte Viehweide – nichts anzufangen. Kirchliche Almosen waren ihm geläufiger und so wurde aus dem Almende Land die heutige Almose.

Um 1500 ging die Almose in den Besitz des Adels. Von da an wechselten die Eigentümer häufig. In den Jahren 1921-1922 baute die Kali-Gewerkschaft auf der Almose einige Doppelhäuser für Mitarbeiter.

Weiter geht es auf dem oberen Pfafftalweg, dem gelben Kreuz auf weißem Grund Folgend. Nach einem Kilometer überqueren wir eine Forststraße. Von hier sind es noch etwa 500 m bis zu den „Drei Kreuzen“, die sich auf der rechten Seite des Weges befinden.

Über die Errichtungszeit und Herkunft der Steinkreuze sind keine Details bekannt. Bei den Steinkreuzen kann es sich um eine Kultstätte oder um Sühnesteine handeln.

Im Volksmund kursieren mehrere Sagen um die Kreuze. Nach einer Sage soll hier ein Fleischergeselle zwei Saubacher Mädchen wegen ihres Schmuckes erschlagen und beraubt haben. 
Einer anderen Sage zufolge hat hier ein eifersüchtiger Fleischer eine Mutter und deren Tochter erschlagen, weil ihn das Mädchen abgewiesen hatte.

Der Pfad führt weiter durch Mischwald, bis das Gelände des ehemaligen Kalischachtes Rastenberg erreicht ist. Das Areal gehört jetzt zu Sachsen-Anhalt. Zum Thema Kalischacht Rastenberg findet man viele Informationen im Internet.

SCHACHT. An der Grenze des damaligen Großherzogtums Sachsen-Weimar und des benachbarten Preußens wurde auf dem ehemaligen Gebiet von Rastenberg ein Kali-Bergwerk errichtet. Teufzeit: 1907–1909, Tiefe ca. 659 m und einen Schachtdurchmesser von 5,25 m. Das Terrain, welches noch heute als Schacht bezeichnet wird, wurde 1960 Billroda angegliedert und gehört heute zur Verbandsgemeinde „An der Finne“ im Burgenlandkreis im Süden des Bundeslandes Sachsen-Anhalt.

In dieser Zeit entstanden gerade in Mitteldeutschland viele solcher Werke – die Landwirtschaft brauchte Kali als Düngemittel, die Industrie als Rohstoff. Die Anlage befand sich 302 m über NN, der Schacht selbst war mit einem Durchmesser von 5 m rund 750 m tief und verlief sich in unterirdischen Strecken. Salz wurde bis zur Stillegung 1925 abgebaut. Täglich waren es 400 Tonnen Rohsalz, die in zwei Förderkörben nach oben transportiert wurden.

Durch den Zuzug von Arbeitskräften und die erhöhten Einnahmen der Stadt aus dem neuen Industriezweig veränderte sich auch das Leben in Rastenberg.

Der Weg wendet sich nun nach links und wir folgen für 200 m der Forststraße bis zum Abzweig in Richtung Waldschwimmbad. Weiter gehen wir nun bergab durchs Krahntal, vorbei an dem denkmalgeschützten Rastenberger Waldschwimmbad und den Brunnenhäuschen.

Ab der Stiftung Finneck verläuft unsere Wanderung rechts an der sogenannten Roten Villa vorbei durch die Röhrenfahrt – deren geologischer Aufschluss ist im Abschnitt „Naturlehrpfad beschrieben – zurück ans Rastenberger Rathaus.