1565 erfolgte der Bau des Rathauses im Renaisansstiel, welches jedoch in den Wirren des 30-jährigen Krieges (1618-1648) am 14. Mai 1636 neben vielen Wohn- und Wirtschaftsgebäuden niederbrannte. Die Gebäude waren zu dieser Zeit noch mit Stroh eingedeckt, somit konnten sich Feuersbrünste in kürzester Zeit entwickeln. Im selben Jahr wurde es an gleicher Stelle wiedererrichtet. Anstelle des Strohdaches wurde es mit Holzschindeln eingedeckt. Im Jahr 1718 wurden die Schindeln durch eine Ziegeleindeckung ersetzt.
Das Kellergewölbe und der Mittelbau gehören zu den ältesten Bauwerksteilen.
Über der Eingangstür befindet sich das in Stein gehauene STADTWAPPEN. Es enthält im roten Schild ein geharnischter Ritter mit offenem Visier, der in einer Hand ein Schwert in der anderen ein Fähnlein hält.
Darüber stehen die Worte:
„Ibsigna oppidana Rastenbergensis insculpte MDCCXXXVII“
das heißt:
„Siegel der Stadt Rastenberg 1737“
In diesem Jahr erhielt die Stadt Rastenberg ihr Wappen.
Im Mittelteil der Vorderfront ist das Symbol der Gerechtigkeit, die Justitia, ebenfalls in Stein gehauen. Die verbundenen Augen bedeuten: Recht ohne Ansehen der Person. Die Waage bedeutet: Das Recht ist gewissenhaft abzuwägen. Das Schwert: Der Schuldige wird bestraft. Darüber stehen die Worte: „sum quique“ – „Jedem das Seine“
Im inneren Lassen sich Wandgemälde über Rastenbergs Geschichte bewundern.
Im Zuge der grundlegenden Sanierung des Rathauses im Jahre 2002 wurden die Gemälde vom langjährigen Malsaalvorstand des Deutschen Nationaltheaters Weimar, Klaus Ritter, nach den Originalen von Kötscher frei nachgestaltet.
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