Die Elsbeere (Sorbus torminalis) ist ein sommergrüner Laubbaum aus der Familie der Rosengewächse. Sie kann über 20 Meter hoch werden und zeichnet sich durch ihre orange-rötliche Herbstfärbung aus. Die Blütezeit liegt zwischen Mai und Juli, und die kleinen, apfelartigen Früchte reifen im Herbst. Die Elsbeere ist in Mittel- und Südeuropa heimisch und bevorzugt warme, lichtreiche Standorte. Das Holz der Elsbeere ist sehr hart und wertvoll, oft verwendet für hochwertige Möbel und Musikinstrumente. Die Früchte können überreif oder verarbeitet verzehrt werden und sind in der Schnapsherstellung beliebt.

@Titelbild: Elsbeere | Rosenzweig – Selbst fotografiert, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2837465

Elsbeere, Rastenberg, Geopfad
Elsbeere, Rastenberg, Geopfad | Von Rosenzweig – Selbst fotografiert, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2837602

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Ausführliche Beschreibung

Die Elsbeere (Sorbus torminalis) ist ein sommergrüner Laubbaum aus der Gattung Sorbus, die zur Untertribus der Kernobstgewächse (Pyrinae) innerhalb der Familie der Rosengewächse (Rosaceae) gehört. Der Baum kann eine Höhe von 20 bis 25 Metern erreichen, mit einem Stammdurchmesser, der über 1 Meter hinausgeht. Die Borke älterer Bäume ist häufig aschgrau bis braungrau und kleinschuppig, was sie leicht mit Eichenrinde verwechslungsfähig macht.

Erscheinungsbild und Blätter

Die Elsbeere trägt wechselständig angeordnete, einfache Blätter an ihren Zweigen. Die Blattspreite ist eiförmig bis verkehrt-eiförmig und misst 5 bis 11 cm in der Länge, mit einem ungleich gesägten Rand und drei bis fünf Lappen. Im Herbst färben sich die Blätter orange-rötlich und verleihen dem Baum einen hohen Zierwert.

Generative Merkmale

Die Blütezeit der Elsbeere liegt zwischen Mai und Juli. Die weiß gefärbten, zwittrigen Blüten stehen in lockeren, feinhaarigen Schirmrispen zusammen. Die Früchte sind kleine, apfelförmige Scheinfrüchte, die zuerst olivgrün, dann rötlich und schließlich braun mit hellen Punkten werden. Sie sind essbar, allerdings adstringierend, bis sie überreif oder gekocht sind.

Ökologie

Die Elsbeere ist ein Tiefwurzler, wobei einige Exemplare über 200 Jahre alt werden können. Die Verbreitung der Samen erfolgt durch Tiere nach deren Verdauung. Junge Bäume sind schattentolerant, während ältere Bäume viel Licht benötigen. In Konkurrenz mit höheren Baumarten wie der Buche kann die Elsbeere verdrängt werden, ist jedoch weitgehend resistent gegen bedeutende Krankheiten und Schädlinge.

Vorkommen

Das Hauptverbreitungsgebiet der Elsbeere liegt in Mittel- und Südeuropa, mit isolierten Populationen in Asien und Nordafrika. Sie wächst bevorzugt an warmen, südlich exponierten Hängen und in bestimmten Waldgesellschaften. In Deutschland findet man die Elsbeere hauptsächlich im Südwesten und in der Mitte des Landes, mit einer besonders hohen Anzahl in Franken.

Verwendung

Das Holz der Elsbeere ist eines der härtesten europäischen Hölzer und wird in der hochwertigen Möbelherstellung sowie im Musikinstrumentenbau verwendet. Die Früchte der Elsbeere werden zur Herstellung von Schnaps, insbesondere im Elsass und in Österreich, genutzt, wo sie als Adlitzbeerenschnaps bekannt sind.

Kulturelle Bedeutung

Die Elsbeere ist eng mit Martin Luther verbunden, da seine Frau Katharina von Bora die Früchte als Heilmittel verwendete. 1999 wurde der Baum in Wittenberg als „Lutherin-Baum“ benannt, um seine historische und kulturelle Bedeutung zu würdigen.

© Raspedia

Eine kleine Enzyklopädie zur Stadt Rastenberg, ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Der Name Raspedia setzt sich aus "Rastenberg" und „Encyclopedia“ (englisch Enzyklopädie) zusammen.

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