Der Feldahorn (Acer campestre), auch Maßholder genannt, ist ein sommergrüner Strauch oder Baum, der in der gemäßigten Zone Europas, Westasiens und Nordwestafrikas weit verbreitet ist. Er kann bis zu 30 Meter hoch werden und einen Stammdurchmesser von über 1,3 Metern erreichen. Die Rinde ist braun-grau und netzrissig, während junge Zweige gelegentlich Korkleisten bilden. Die gegenständig angeordneten Blätter sind gelappt oder gespalten, 5 bis 10 cm breit und verfärben sich im Herbst goldgelb.
Die Blüten erscheinen zwischen April und Mai und sind grün-gelb, einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch) und in schirmrispigen Blütenständen angeordnet. Die Früchte bestehen aus zweiteiligen Flügelnüssen, die fast waagrecht abstehen. Der Feldahorn wächst bevorzugt auf nährstoffreichen, feuchten bis wechseltrockenen Böden und ist tolerant gegenüber Halbschatten und urbanen Bedingungen.
Er wird vielfältig genutzt: Sein Holz findet Verwendung für Tischlerarbeiten, Möbel und Spielwaren, ist jedoch wenig witterungsbeständig. In der traditionellen Medizin wird die Rinde äußerlich als Aufguss und innerlich als Tee verwendet. Der Feldahorn wird auch als Zierpflanze in Parks und Gärten geschätzt, wobei verschiedene Sorten wie ‘Carnival’ und ‘Nanum’ erhältlich sind.
Besondere Exemplare sind der höchste Feldahorn in Brandenburg mit 31,7 Metern Höhe und ein bemerkenswerter Baum in Haindlfing mit einem Stammumfang von 357 cm. Die zahlreichen regionalen Volksnamen des Feldahorns reichen von Maßholder über Maseller bis zu Apeldöhren.
@Titelbild: Feldahorn | von Krzysztof Ziarnek, Kenraiz – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=32422421
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Ausführliche Beschreibung
Der Feldahorn (Acer campestre) ist eine vielseitige und anpassungsfähige Baumart aus der Familie der Seifenbaumgewächse. Hier sind die wichtigsten Details zu diesem Baum zusammengefasst:
Beschreibung
Vegetative Merkmale:
- Wuchsform: Meist als sommergrüner Strauch, kann jedoch unter günstigen Bedingungen auch als Baum bis zu 30 Meter hoch werden. Der Stammdurchmesser kann über 1,3 Meter betragen.
- Rinde: Braun-grau, netzrissig. Junge Zweige können Korkleisten bilden.
- Blätter: Gegenständig, gelappt bis gespalten, 5-10 cm breit, auf der Oberseite dunkelgrün und auf der Unterseite graugrün und fein behaart. Die Blätter färben sich im Herbst gelb bis goldgelb.
Generative Merkmale:
- Blüten: Einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch), mit 10-20 Blüten pro Blütenstand. Die Blüten sind grün-gelb und fünfzählig.
- Früchte: Spaltfrüchte, zweiteilige Flügelnüsse, die 2,5-3 cm lang sind. Die Flügel stehen fast waagrecht ab.
Ökologie und Phänologie
- Wuchsbedingungen: Bevorzugt nährstoffreiche, feuchte bis wechseltrockene Böden. Verträgt Halbschatten und ist unempfindlich gegenüber Stadtklima und leichten Belastungen.
- Blütezeit: April bis Mai. Die Blätter färben sich im Oktober gelb bis goldgelb.
- Nutzung durch Tiere: Dient mehreren Schmetterlingsarten als Futterpflanze.
Krankheiten und Schädlinge
- Schädlinge: Gallmilben (Aceria spp.), Gallwespe (Pediaspis aceris), Ahorn-Runzelschorf (Rhytisma acerinum), Blattminiermotten (Stigmella spp.).
- Krankheiten: Anfällig für Pilzbefall und holzzerstörende Käfer.
Vorkommen
- Verbreitung: Breite Verbreitung in Europa, Westasien und Nordwestafrika. In Mitteleuropa von der Ebene bis ins Hügelland weit verbreitet, in den Alpen bis 1500 m Höhe.
- Standorte: Oft in Parks, Gärten und als Straßenbegleitgrün verwendet.
Systematik
- Erstbeschreibung: 1753 durch Carl von Linné.
- Synonyme: Acer affine, Acer austriacum, etc.
- Verwandtschaft: Teil der Sektion Platanoidea, zu der auch der Spitzahorn gehört.
Nutzung
- Holz: Wird für Tischler-, Drechsler- und Schnitzarbeiten verwendet. Das Holz hat eine mittlere Dichte und ist wenig witterungsbeständig.
- Medizin: Die Rinde wird äußerlich als Aufguss gegen gerötete Haut verwendet und als Tee soll sie adstringierend wirken.
- Zierpflanze: Verschiedene Sorten werden als Zierbäume und Heckenpflanzen verwendet, wie z.B. die panaschierte Sorte ‘Carnival’ und der kugelförmige ‘Nanum’.
Volksnamen
Der Feldahorn hat viele regionale Namen wie Maßholder, Maseller oder Apeldöhren, die oft historische oder lokale Ursprünge haben.
Bemerkenswerte Exemplare
- In Ebrach (Landkreis Bamberg): Einer der höchsten Feldahorne Europas mit 28 m Höhe.
- In Buckow (Märkische Schweiz): Der höchste Feldahorn in Brandenburg mit 31,7 m Höhe.
- In Haindlfing (Landkreis Freising): Einer der stärksten Feldahorne Deutschlands mit einem Stammumfang von 357 cm.
Der Feldahorn ist somit ein bemerkenswerter Baum mit einer Vielzahl von Verwendungs- und Beobachtungsmöglichkeiten.
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