Der Götterbaum (Ailanthus altissima) ist eine schnellwüchsige, laubabwerfende Baumart aus der Familie der Bittereschengewächse (Simaroubaceae). Ursprünglich in China und Nordvietnam beheimatet, wurde der Baum seit dem 18. Jahrhundert in vielen Teilen der Welt, darunter Europa, Nordamerika, Afrika und Australien, eingeführt und gilt heute in vielen Regionen als invasive Art. Er wächst oft in städtischen Gebieten und entlang von Verkehrswegen, da er sehr resistent gegen Umweltstressfaktoren wie Trockenheit, Salz und Verschmutzung ist.

Der Götterbaum ist für sein schnelles Wachstum bekannt und kann in Mitteleuropa Höhen von über 30 Metern erreichen. Aufgrund seiner invasiven Natur kann er einheimische Pflanzenarten verdrängen und stellt daher eine Bedrohung für die Biodiversität dar. Seine Blätter, die einen unangenehmen Geruch verströmen, enthalten drüsige Nektarien, die Zucker absondern und von Ameisen besucht werden. Der Baum ist häufig zweihäusig, mit getrennten männlichen und weiblichen Blüten auf verschiedenen Bäumen. Die Blüten des Götterbaums ziehen Bienen an und der daraus gewonnene Honig hat ein muskatellerartiges Aroma.

Der Götterbaum wird in China traditionell genutzt, unter anderem zur Fütterung des Götterbaumspinners, dessen Kokons für die Seidenproduktion verwendet werden, sowie in der traditionellen Medizin. In Europa wurde er ursprünglich als Zierbaum eingeführt und auch zur Bodenbefestigung genutzt.

Heute wird der Götterbaum in vielen Regionen als invasiver Neophyt bekämpft. Aufgrund seiner Widerstandsfähigkeit ist die Entfernung schwierig und kostspielig. Methoden wie das Ringeln der Rinde, der Einsatz von Herbiziden oder der Einsatz von biologischen Bekämpfungsmitteln wie bestimmten Käferarten oder Pilzen werden angewendet, um seine Ausbreitung einzudämmen.

@Titelbild: Unreife Früchte des Götterbaums | von XXLRay – Eigenes Werk, CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=20574149

Götterbaum, Rastenberg, GeoPfad
Götterbaum – Einzelne Flügelnüsse (Merikarpien) | von Steve Hurst @ USDA-NRCS PLANTS Database – USDA PLANTS Database, Gemeinfrei

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Ausführliche Beschreibung

Der Götterbaum (Ailanthus altissima), auch als “Baum des Himmels” bekannt, ist eine invasive Baumart, die ursprünglich aus China und dem nördlichen Vietnam stammt. Er wurde im 18. Jahrhundert in anderen Teilen Asiens, Europas, Amerikas sowie später in Afrika und Australien eingeführt. Aufgrund seines schnellen Wachstums und seiner Robustheit hat er sich weltweit in Gebieten mit gemäßigtem oder Mittelmeerklima ausgebreitet.

Botanische Beschreibung

Der Götterbaum ist ein mittelgroßer, laubabwerfender Baum, der in Mitteleuropa bis zu 30 Meter hoch werden kann, während er in nährstoffarmen Gebieten meist nur 18 bis 20 Meter erreicht. Er wächst besonders schnell und ist bekannt dafür, dass er in den ersten 20 Jahren eine beeindruckende Höhe erreichen kann. Die Zweige und der Stamm haben eine charakteristische graubraune Borke, während die Blätter des Baumes bis zu 90 Zentimeter lang werden können und einen unangenehmen Geruch abgeben, wenn sie gerieben werden.

Blüten und Früchte

Der Götterbaum ist häufig zweihäusig, das heißt, männliche und weibliche Blüten befinden sich auf verschiedenen Bäumen. Die Blüten erscheinen in Mitteleuropa meist im Juli und haben einen starken Geruch, der oft mit Spermageruch verglichen wird. Nach der Blüte entwickeln sich flache, geflügelte Früchte, die bis zu 47 mm lang und 9 mm breit werden. Der Baum produziert eine große Menge an Samen, die zu seiner invasiven Natur beitragen.

Nutzung und Verbreitung

In China wird der Götterbaum zur Fütterung von Seidenspinnern genutzt und hat eine historische Bedeutung in der traditionellen Medizin. In Europa und Nordamerika wurde er ursprünglich als Zierbaum eingeführt und später auch zur Bodenbefestigung und zur Honigproduktion verwendet. Die Art ist jedoch als invasiv eingestuft und hat sich in vielen städtischen Gebieten weit verbreitet.

Invasivität und Bekämpfung

Der Götterbaum gehört zu den problematischsten invasiven Arten in Europa und ist schwer zu bekämpfen, da er resistent gegen Trockenheit, Schnitt und viele Herbizide ist. Er verdrängt heimische Pflanzenarten und kann Schäden an der Infrastruktur verursachen. In einigen Ländern, wie der Schweiz und Österreich, wird aktiv versucht, seine Ausbreitung zu kontrollieren, beispielsweise durch den Einsatz von Mykoherbiziden und biologischen Bekämpfungsmethoden.

Verwechslungsgefahr

Der Götterbaum kann leicht mit dem Essigbaum verwechselt werden, da beide in denselben Gebieten wachsen und ähnliche Merkmale aufweisen.

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Eine kleine Enzyklopädie zur Stadt Rastenberg, ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Der Name Raspedia setzt sich aus "Rastenberg" und „Encyclopedia“ (englisch Enzyklopädie) zusammen.

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