Die Vogelbeere, auch als Eberesche bekannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Mehlbeeren innerhalb der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Der Baum ist in Europa weit verbreitet und kann bis zu 120 Jahre alt werden, wobei er durchschnittlich 15 Meter hoch wächst. Die Eberesche ist eine wichtige Futterpflanze für viele Tiere und spielt auch im menschlichen Gebrauch, beispielsweise in der Medizin und bei der Herstellung von Konfitüren und alkoholischen Getränken, eine Rolle. Entgegen weitverbreiteter Annahmen sind die Früchte der Vogelbeere ungiftig. Der Baum blüht im Mai bis Juli und trägt leuchtend rote Früchte, die bis in den Winter hinein hängen bleiben können.
Ökologisch ist die Vogelbeere wertvoll, da sie vielen Insekten, Vögeln und Säugetieren Nahrung bietet. Der Baum ist anspruchslos und kommt in verschiedenen Lebensräumen vor, von Laub- und Nadelwäldern bis hin zu Mooren und trockenen Steinhängen. Die Pflanze kann sich sowohl durch Samen als auch vegetativ über Wurzelausläufer vermehren.
Die Vogelbeere wurde in Deutschland 1997 zum Baum des Jahres gekürt. Historisch wurden die Früchte zur Schweinemast verwendet, und im Volksglauben hatte die Eberesche eine bedeutende Rolle.
@Titelbild: Vogelbeere – Eberesche, Blütenstand | AnRo0002 – Eigenes Werk, CC0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=40194350
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Ausführliche Beschreibung
Die Vogelbeere (Sorbus aucuparia), auch bekannt als Eberesche, ist eine weit verbreitete Baumart aus der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Ihre Früchte sind kleine, apfelförmige Beeren, die oft fälschlicherweise als giftig angesehen werden, obwohl sie in Wahrheit essbar sind, jedoch einen hohen Gehalt an Parasorbinsäure enthalten, der für den Menschen unverträglich ist. Dieser kann jedoch durch Kochen oder Einfrieren abgebaut werden, wodurch die Früchte genießbar werden.
Merkmale der Vogelbeere
- Habitus: Die Vogelbeere ist ein sommergrüner Baum, der typischerweise 15 Meter hoch wird, in Ausnahmefällen jedoch bis zu 25 Meter erreichen kann. Sie hat eine zierliche Gestalt mit einer ovalen bis rundlichen Krone und einer schlanken, walzenförmigen Wuchsform.
- Blätter: Die Blätter sind unpaarig gefiedert, bestehend aus 9 bis 19 Blättchen, die schmal-eiförmig bis länglich sind. Die Herbstfärbung der Blätter ist auffällig, oft in leuchtenden Gelb- und Rottönen.
- Blüten: Die Blüten erscheinen in dichten, schirmrispigen Blütenständen und sind weiß mit einem unangenehmen, heringsartigen Geruch. Dieser Geruch zieht vor allem Käfer und Fliegen zur Bestäubung an.
- Früchte: Die roten Früchte der Vogelbeere reifen im Spätsommer und sind für eine Vielzahl von Tieren, insbesondere Vögeln, eine wichtige Nahrungsquelle. Sie werden oft im Winter als Nahrungsquelle genutzt, da sie bis in diese Jahreszeit am Baum hängen bleiben.
Ökologische Bedeutung
Die Vogelbeere spielt eine wichtige Rolle im Ökosystem. Sie bietet Nahrung und Lebensraum für zahlreiche Tierarten, darunter Vögel, Säugetiere und Insekten. Der Baum ist ein pionierartiger Besiedler von Brachflächen und gedeiht in unterschiedlichsten Bodenverhältnissen, von mager bis nährstoffreich und von trocken bis feucht.
Verbreitung und Vorkommen
Die Vogelbeere ist in weiten Teilen Europas verbreitet, von den Gebirgen Südeuropas bis hin zu den nördlichen Regionen Skandinaviens und Sibirien. Sie ist besonders häufig in den Alpen und Mittelgebirgen Mitteleuropas anzutreffen und kommt bis zur Baumgrenze vor, wo sie häufig die Birke als vorherrschende Baumart ablöst.
Nutzung durch den Menschen
Die Vogelbeere wird seit langem vom Menschen genutzt, sowohl als Nahrungsmittel als auch in der Medizin. Ihre Früchte können zu Konfitüren und alkoholischen Getränken verarbeitet werden. Darüber hinaus hat sie eine kulturelle Bedeutung und wurde im Jahr 1997 in Deutschland zum Baum des Jahres gekürt.
Insgesamt ist die Vogelbeere ein anpassungsfähiger und ökologisch wertvoller Baum, der in vielen Teilen Europas verbreitet ist und eine breite Palette von Anwendungen sowohl für die Tierwelt als auch für den Menschen bietet.
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