Die Winterlinde (Tilia cordata), auch bekannt als Kleinblättrige Linde oder Herzblattlinde, ist ein sommergrüner Laubbaum, der über 30 Meter hoch werden kann und bis zu 1000 Jahre alt wird.

Sie ist in Europa weit verbreitet und kommt besonders in sommerwarmen Eichen-Hainbuchen-Wäldern vor. Die Winterlinde hat dunkelgrün glänzende Blätter mit blaugrüner Unterseite und rostbraunen Haarbüscheln. Sie ist eine wichtige Nektarquelle für Bienen und wird häufig als Zierpflanze verwendet. Auch in der Imkerei und Pharmazie findet sie Verwendung, insbesondere durch ihren hohen Nektargehalt und die Verwendung der Blütenstände als Heildroge.

Die Winterlinde wurde 2016 in Deutschland zum Baum des Jahres gewählt.

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Winterlinde | von Franz Eugen Köhler, Köhler’s Medizinal-Pflanzen – List of Koehler Images, Gemeinfrei

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Ausführliche Beschreibung

Die Winterlinde (Tilia cordata), auch bekannt als Steinlinde, Kleinblättrige Linde, Herzblättrige Linde oder Herzblattlinde, ist eine bedeutende Pflanzenart aus der Gattung der Linden (Tilia) in der Unterfamilie der Lindengewächse (Tilioideae) innerhalb der Familie der Malvengewächse (Malvaceae). Diese Art ist besonders in Europa verbreitet und zeichnet sich durch ihre Anpassungsfähigkeit an verschiedene Klimabedingungen und ihre lange Lebensdauer aus, wobei sie über 1000 Jahre alt werden kann.

Beschreibung

Vegetative Merkmale

Die Winterlinde ist ein sommergrüner Laubbaum, der Wuchshöhen von über 30 Metern erreichen kann. Der Stammdurchmesser kann bis zu 2 Meter betragen. Die Krone des Baumes ist hochgewölbt und oft leicht unregelmäßig. Die Rinde ist bei jungen Bäumen glatt und grau, wird jedoch im Alter braungrau und zeigt längs verlaufende Furchen. Die Äste sind steil aufgerichtet, neigen sich jedoch bei älteren Bäumen nach unten oder zur Seite. Die Laubblätter sind wechselständig angeordnet und haben eine fast kreisrunde Form mit einem herzförmigen Einschnitt an der Basis. Die Blattoberseite ist dunkelgrün glänzend, die Unterseite blaugrün mit charakteristischen rostbraunen Haarbüscheln in den Achseln der Blattnerven.

Generative Merkmale

Die Blütezeit der Winterlinde erstreckt sich von Juni bis Juli. Die Blütenstände bestehen aus vier bis zwölf Blüten, die in einem doldentraubigen Blütenstand angeordnet sind. Die Blüten sind zwittrig, radiärsymmetrisch und fünfzählig. Die Früchte sind kugelig, anfangs pelzig behaart und im Spätherbst oft kahl. Im Gegensatz zur Sommerlinde lassen sich die Früchte der Winterlinde leicht zerdrücken.

Ökologie

Die Winterlinde ist eine wichtige Nektarquelle für Bienen und produziert abends und nachts den meisten Nektar. Die Blüten duften nach Honig und ziehen zahlreiche Bestäuber wie Bienen und Nachtfalter an. Ein einzelner Baum kann bis zu 60.000 Blüten tragen.

Vorkommen

Die Winterlinde ist in Europa weit verbreitet, ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich bis in den Kaukasusraum und nach Westsibirien. Sie bevorzugt sommerwarme Eichen-Hainbuchen-Wälder auf frischen, tiefgründigen Böden. Besonders häufig kommt sie in den Mittelgebirgen Mitteleuropas vor, während sie im nördlichen Tiefland seltener anzutreffen ist.

Nutzung

Die Winterlinde wird häufig als Zierpflanze in Straßen und Parks verwendet. In der Imkerei ist sie aufgrund des hohen Zuckergehalts ihres Nektars eine geschätzte Trachtpflanze. Die Blütenstände der Winterlinde werden in der Pharmazie als Heildroge verwendet, insbesondere bei Erkältungskrankheiten und Hustenreiz. Das Holz der Winterlinde ist in der Bildhauerei und Schnitzerei sehr geschätzt, und Lindenbast wurde bereits in der Steinzeit zur Herstellung von Gebrauchsgütern verwendet.

Bekannte Winterlinden-Exemplare

Es gibt zahlreiche bekannte Winterlinden in Europa, die aufgrund ihres Alters und ihrer Größe beeindruckend sind. Dazu zählen die Barbarossa-Linde (nicht mehr erhalten) beim Kloster Lorch in Baden-Württemberg und die Gerichtslinde vor der St.-Lucas-Kirche in Scheeßel, die beide über 600 Jahre alt sind.

Baum des Jahres

Die Winterlinde wurde in Deutschland im Jahr 2016 zum Baum des Jahres gewählt, was ihre ökologische und kulturelle Bedeutung unterstreicht.

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Eine kleine Enzyklopädie zur Stadt Rastenberg, ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Der Name Raspedia setzt sich aus "Rastenberg" und „Encyclopedia“ (englisch Enzyklopädie) zusammen.

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