Stadtmauer


STADTMAUER. Im Jahre 1711 wurde die alte Stadtwand, eine Lehmsatzwand mit Holzschindeldach erneuert und durch eine massive Steinwand ersetzt.
Die STADTMAUER erstreckte sich von unterhalb des Friedhofs bis an das Streitholz.
Hauptsächlich schützte die Mauer die Süd- und Westseite der Stadt und verhinderte somit einen ungehinderten Zugang.
Durch die zwei Tore, das Obertor an der Kirchallee und das Untertor in der Untertorstraße bekam man Zutritt in die Stadt Rastenberg. Das waren die einzigen Zugänge zur Stadt. Die Durchbrüche Lossaer Straße und Neue Straße sind erst in den 40-ziger Jahren des vorigen Jahrhunderts entstanden.
Das OBERTOR war mit einem Haus überbaut und beherbergte die Wohnung des Gemeindedieners. Stadteinwärts schloss sich ein kleiner Hof mit Garten an da, wo heute der kleine Brunnen steht. Zum großen Stadtbrand 1824 wurde auch das Stadttor zerstört und nicht wieder aufgebaut.
Auf dem UNTERTOR befand sich der ehemalige Bürgergehorsam, die Arreststube. Diese wurde bereits 1801 abgetragen. Bis zum Bau des KONSUM-Kinderferienlagers in den 70-ger Jahren standen noch zwei Torpfeiler. Ein Pfeiler viel bei den Bauarbeiten zum Opfer.


Zwischen den Stadttoren befinden sich zwei Wehrtürme mit Schießscharten. Die Türme sind noch sehr gut erhalten. Der Wallgraben vor der Mauer wurde 1842 zugefüllt und die Flächen mit Kastanienbäumen bepflanzt.
Am Obertor ist in der Mauer ein Gedenkstein eingearbeitet, die Schrift ist schon sehr verwittert. Darauf steht:
„con Deo et di MDCCXI“ das heißt: „Mit Gott und diesem Tag wurde die Mauer und Türme erbaut 1711.“
Des Weiteren wurde die Regentschaft des damaligen Herzogs Wilhelm Ernst zu Sachsen und weitere Namen der Regierung genannt.

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Eine kleine Enzyklopädie zur Stadt Rastenberg, ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Der Name Raspedia setzt sich aus "Rastenberg" und „Encyclopedia“ (englisch Enzyklopädie) zusammen.